Verpackungsmaterial verwendung, sondern auch als Isolierstoff verbaut. In fast jedem Estrich und jeder Fassadendämmung ist Styropor verarbeitet. Auch in der Verpackungsindustrie wird dieser Werkstoff aufgrund seiner Leichtigkeit gerne verwendet. Doch, wohin mit diesem Wertstoff nach der Nutzung? Viele Menschen sind verunsichert und fragen sich: Wie soll ich mein Styropor entsorgen?
Privatpersonen entsorgen ihren Styropor einfach, indem sie diesen mit Hilfe des Dualen Systems, besser bekannt als „Gelber Sack“ respektive der gelben Tonne, an die Straße stellen. Auch Unternehmen dürfen Styropor auf diesem Weg der Wiederverwertung zuführen. Hier wird das Verpackungsmaterial in den Sortiercentern herausgesammelt und kann der Wiederverwertung zugeführt werden. Für ein Unternehmen ist es hingegen nicht zulässig, über den Gelben Sack sein Styropor entsorgen zu wollen. Gerade im Baugewerbe sind an diesem leichten Baumaterial oftmals noch weitere Baustoffe angeheftet. Insbesondere bei der Entsorgung von altem, herausgebrochenem Estrich ist das Styropor mit Beton verklebt. Dieser Bausschutt wird auch nicht über den normalen Müll entsorgt, sondern in einem Recyclingcenter abgeben bzw. verbracht wie z.B. eine Matratze.
Styropor, hat eine andere Zusammensetzung und Dichte als das Material, welches in der Verpackungsindustrie zum Einsatz kommt. Besonders bei der Fassadendämmung wird dem verwendetem Styropor ein Flammschutzmittel beigemischt, welches ein Recycling des Altmaterials deutlich erschwert.
Styropor entsorgen ohne Problem
Die Entsorgung des Styropor und den aus Styropor hergestellten EPS-Dämmplatten stellt entgegen der in den Medien geführten Darstellung kein Problem dar. Dieses wurde in einer im Januar 2015 veröffentlichten Studie, welche des Fraunhofer Instituts für Bauphysik aus Holzkirchen (IBP) zum Thema Rückbau, Recycling und Verwertung veröffentlichte, ausdrücklich festgestellt. Diese Studie wurde veröffentlicht während der Messe BAU in München. Die von dem Redaktionsnetzwerkes des NDR und der Süddeutschen Zeitung (SZ) vorhergesagten Abraumhalden aus Styropor, welche sich in der Zukunft auf den Baustellen türmen, wurden dabei als Panikmache entlarvt. Ein Entsorgen der Abfallstoffe ist möglich. Die Kosten der Entsorgung sind vom Bauunternehmer zu tragen. Dieser wird diese sicherlich an den Bauherren weitergeben. Durch eine fehlerhafte Kalkulation wurden Entsorgungskosten schlicht vergessen, was zu einer Kostensteigerung führte. Um diese Kosten nicht tragen zu müssen, wurden die zu entsorgenden Materialien auf der Baustelle zwischengelagert. Diese Studie hat auch gezeigt, dass das Aufkommen des Abfalles aus EPS-Dämmstoffen auf dem Bau begründet durch die doch recht langen Nutzungsdauer des Werkstoffes Styropor aktuell nur 0,2 Prozent der gesamten Bau-Abbruchabfälle beträgt. Damit ist der Anteil der Kosten, welcher durch die Entsorgung von Styropor anfallen, deutlich überschaubar. Noch deutlicher werden diese Zahlen bei der Betrachtung der Gesamtbilanz: Bei einem Gesamtmenge an Abfall, welcher bei Abbrucharbeiten anfällt, Dieses sind ca. 390 Millionen Tonnen bundesweit pro Jahr, entfallen nur rund 10.000 Tonnen auf Styroporplatten aus Wärmedämmverbundsystemen. Es ist in den nächsten Jahren von einer Zunahme an abgebrochenen Wärmedämmplatten auszugehen, jedoch sind auch diese Mengen in Deutschland händelbar, so dass es nicht zu einer Deponierung kommen muss, zumindest nicht aus Kapazitätsgründen.
Styropor entsorgen und kosten sparen
Aber es wird das Nachweisverfahren gelten. Für eine größere Menge an Müll verläuft das Styropor Entsorgen als Sammelverfahren, welches den bürokratischen Aufwand für alle Beteiligten möglichst gering hält. Dieses bedeutet konkret, dass Betriebe für die Entsorgung einen Übernahmeschein vom Entsorgungsbetrieb erhalten. Auf diesem Beleg wird zum einen die entsorgte Menge und zum anderen deren fachgerechte Sammlung bescheinigt. Weitere Nachweispflichten fallen für den Handwerksbetrieb nicht an. Da die Entsorgungsfachbetriebe die Materialien an geeigneten und zugelassenen Müllverbrennungsanlagen abgeben können, dürfte in der Zukunft kein Engpass entstehen. Auch ist eine Deponierung, womöglich noch auf der Baustelle, nicht erforderlich.
Die einmal vorhandene Obergrenze von 20 Tonnen Styropor, nach deren Erreichen die Kosten der Entsorgung deutlich stiegen, ist weggefallen. Dieses ist besonders bei vielen Großprojekten, welche von der öffentlichen Hand vergeben werden wichtig. Denkt man einmal an die zahlreichen Schulen und Amtsgedäude, welche zur energetischen Sanierung anstehen. Hierbei kann künftig eine Sammelenbescheinigung ausgestellt werden. Und trotzdem kann ein Entsorger die Abfälle immer dann von der Baustelle abholen, wenn diese angefallen sind. Es ist ausreichend, wenn ein Übernahmeschein für die Gesamtmenge auszustellen. Es muss nicht ein Dokument für jede einzelne Fuhre erstellt werden. Weitere Erleichterungen gibt es auch für kleinere Bauvorhaben. Bei diesen Arbeiten ist oftmals eine getrennte Sammlung vor Ort mit mehreren Containern nicht möglich, da auf der Baustelle der Platz nicht ausreichend und der Anfall des Styroporabfalls überschaubar ist. Hier kann die Trennung in Ausnahmefällen außerhalb der Baustelle erfolgen. Diese Trennung wird dann durch den Entsorger an einem geeigneten Ort vorgenommen. Ob und in wie weit dieser Gebühren dafür verlangt, ist auszuhandeln. Eine Entsorgung als Sondermüll ist jedoch nicht erforderlich.
Ein ordentliches Trennen der abgebrochenen Baustoffe – in der Hauptsache nach mit HBCD-belastetem Material und solches, welches davon frei ist – bringt einerseits den Vorteil, dass hiermit möglichst viele Wertstoffe einer Wiederverwertung zugeführt werden. Andererseits werden durch eine saubere Trennung Kosten eingespart. Gerade, wenn hierdurch die Gesamtmenge des Abfalles sinkt, welche als Sondermüll behandelt und zu einer Müllverbrennungsanlage verbracht werden müssen.
Gehört Styropor in den gelben Sack? Jein!
Bein Styropor ist es nicht so einfach wie z.B. beim CDs entsorgen. Über dieses Entsorgungssystem stellen Privatpersonen und Firmen ihren Plastikmüll an die Straße. Dieses System der Mülltrennung ist nicht für gewerblichen, gar industriellen Müll vorgesehen. Gerade Styropor, ist nicht über dieses Recyclingsystem zu entsorgen. Es kann passieren, das falsch befüllte gelbe Säcke, welche eine Steigerung der Kosten bei der Entsorgung zur Folge haben, dem Kunden zurückgebracht oder gar in Rechnung gestellt werden. Die Styropor Verpackung vom neuen Fernseher kann allerdings unbedenklich entsorgt werden.